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Quartiersmanager ("Kümmerer") für den Aufbau einer Anlaufstelle vor Ort mit Vernetzungs-, Beratungs- und Vermittlungsfunktion für die Seniorenarbeit - Beschluss über die Antragstellung nach der Förderrichtlinie SeLA (Selbstbestimmt Leben im Alter)


 
Sachvortrag:
 
Die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung wurde mit der Erstellung eines Seniorenkonzeptes betraut. Das Ergebnis dieser Analyse wurde dem Gemeinderat am 25. September 2023 vorgestellt.
 
An dieser Stelle wird das Fazit auszugsweise zitiert:
 
"[.] In der Gemeinde Oberreichenbach gibt es schon gute Strukturen für die älteren Bürger*innen in den Bereichen Wohnen, Pflege und Soziales. In Hinblick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels sind diese Strukturen jedoch zu erhalten und bedarfsgerecht auszubauen. Dies zeigen nicht nur die Zahlen des Landesamts für Statistik Bayern, sondern wurde auch von den Expert*innen in Workshops und den Bürger*innen in der Befragung bestätigt.
 
Im Bereich des Wohnens ist zu beachten, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Gruppen an Älteren gibt, die vor besonderen Herausforderungen stehen. Beispielsweise Ältere mit geringen Einkommen, Personen, die nicht mehr so mobil sind oder von Einsamkeit bedroht oder betroffen. Die Schaffung eines Wohnangebots, welches finanzierbar ist und die Bedarfe der unterschiedlichen Gruppen von Älteren aufgreift, muss Ziel einer zukunftsorientierten Seniorenarbeit in Oberreichenbach sein. Langfristig ist deshalb ein bedarfsgerechtes Wohnprojekt auf den gemeindeeigenen zentral gelegenen Grundstücken zu entwickeln. 
 
Darüber hinaus sind aber auch diejenigen Senior*innen mitzudenken, die in ihrem eigenen Zuhause wohnen bleiben möchten und ggf. auf Unterstützung angewiesen sind In vielen Bereichen funktioniert hier die informelle nachbarschaftliche Hilfe gut, so die Expert*innen in Workshops. Im Hinblick auf die demographische Entwicklung und dem Fachkräftemangel im Bereich der Pflege werden diese Hilfen künftig einen noch größeren Stellenwert bei der Versorgung Älterer haben. Hierzu gehört nicht nur der Aufbau einer organisierten Nachbarschaftshilfe, vielmehr sind es auch Angebote, welche die pflegenden Angehörigen in ihrer täglichen Aufgabe unterstützen. Vor allem die stundenweise Betreuung, sei es durch einen ehrenamtlichen Helferkreis oder im Rahmen einer Betreuungsgruppe können wichtige Impulse setzen. Für den Aufbau der jeweiligen Angebote sind jedoch ehrenamtliche Helfer*innen von großer Bedeutung. Vor allem eine gezielte Ansprache, die Organisation von guten Rahmenbedingungen und eine Stelle, die bei Problemen und Schwierigkeiten zur Seite steht, kann dieses Engagement fördern.
 
Angebote der sozialen Teilhabe sind in Oberreichenbach gut ausgebaut. Im Expertenworkshop wurde jedoch darauf hingewiesen, dass es durchaus Personen gibt, welche die Angebote nicht in Anspruch nehmen, sei es, weil sie sich nicht angesprochen fühlen oder von Einsamkeit bedroht oder betroffen sind. Erfahrungen zeigen, dass es vor allem die direkte und persönliche Ansprache ist, welche die Hemmungen bei den Älteren abbauen, Angebote und Hilfen in Anspruch zu nehmen.
 
Auch im Bereich der Beratung gibt es in Oberreichenbach vor allem die schriftlichen Informationen des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Im Expertenworkshop wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, aufsuchende und zugehende Beratungsstrukturen zu schaffen, vor allem für Ratsuchende in akuten Notsituationen bzw. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Aber auch präventive Hausbesuche können langfristig unterstützen, soziale Netzwerke aufzubauen und somit Vereinsamung und langfristig einen Hilfe- und Pflegebedarf vorzubeugen (v.a. im Hinblick auf den Fachkräftemangel).
 
Um all diesen Herausforderungen gerecht zu werden und die im vorliegenden Konzept formulierten Maßnahmen umzusetzen, empfiehlt sich die Einrichtung eines Quartiersmanagements. Zudem kann eine solche Stelle die bestehenden Strukturen im Bereich der Seniorenarbeit miteinander vernetzen und dadurch einen bedarfsgerechten Ausbau fördern. Es entstehen wichtige Synergien zwischen den Angeboten, welche das Ziel verfolgen, die vorhandenen (Personal-) Ressourcen zu schonen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Das Quartiersmanagement ist zudem erster Ansprechpartner für alle Themen des Älterwerdens - Ratsuchende können gezielt und niedrigschwellig an die richtigen Ansprechpartner weitervermittelt werden. Es ist vor allem ein Fokus auf niedrigschwellig zugänglicher sowie ortsnaher, aufeinander abgestimmter Sorgestrukturen notwendig. Es geht darum, nach dem Grundsatz >Prävention vor Pflege< zu agieren und durch verschiedene Stellschrauben wie barrierefreies Wohnen, soziale Teilhabe, ehrenamtliches Engagement und nachbarschaftliche Unterstützung ein gutes Leben im Alter in Oberreichenbach zu ermöglichen
 
Beim Quartiersmanagement geht es vor allem um eine Koordination und qualitative Seniorenarbeit. Das seniorengerechte Quartiersmanagement ist im Rahmen einer Anschubfinanzierung durch das StMAS (Förderrichtlinie SeLA) bis zu 4 Jahre förderfähig.
 
Laut BGM Hacker ist vorgesehen, dass die Gemeinde Aurachtal einen ebensolchen Beschluss fasst und der Quartiersmanager dann am besten über die Verwaltungsgemeinschaft beschäftigt werden soll.
GRM Himmler möchte jedenfalls eine gerechte Aufteilung der Tätigkeit des Quartiersmanagers im Vorfeld geklärt wissen.

Beschluss:
 
Für die Betreuung aller Senioren in der Gemeinde soll ein Quartiersmanagement (Personalstelle) installiert werden. Dieser sog. Quartiersmanager soll Anlauf- und Beratungsstelle für alle Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde sein, aber auch Abläufe und Netzwerke innerhalb der Gemeinde koordinieren.
 
Es wird angestrebt, dass diese Personalstelle über die Verwaltungsgemeinschaft Aurachtal, also in Kooperation mit der Gemeinde Aurachtal geschaffen wird.  
 
Nachdem auch dort ein entsprechender Beschluss gefasst worden ist, wird die Verwaltung beauftragt, die finanzielle Förderung im Rahmen der Förderrichtlinie "Selbstbestimmt Leben im Alter" der Bayerischen Staatsregierung für die Anstellung eines Quartiersmanagers zu beantragen.  

Abstimmungsergebnis:
 
Ja-Stimmen:
9
Nein-Stimmen:
1
Persönlich beteiligt:
0
Anwesende Mitglieder:
10
 

 



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Verwaltungsgemeinschaft Aurachtal
Lange Straße 2, 91086 Aurachtal
Tel.: 09132 775-0
E-Mail: vg@aurachtal.de
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